Alles Wissenswerte zur Pressenautomation

posted am: 6 Dezember 2019

Zur kalten Umformung duktiler Materialien wird in der Massenproduktion eine Kraftpresse eingesetzt. Im Regelfall verfügt diese Presse über ein Schwungrad, das rotiert und als Energiespeicher für potentielle Energie wirkt und zur Nutzung des Stempels, der dem Werkstück durch Umwandlung der potentiellen in kinetische Energie den notwendigen Aufprall zur Umformung des Weichmetall-Werkstückes verleiht.
 


Bei der Pressenautomation werden verschiedene dem Produktionsprozess zugehörige Operationen automatisiert ausgeführt und unter Nutzung der Komponenten wie der Aufspannplatte, dem Bett und dem Stempel in einer Rotation ausgeführt.


In der sogenannten Powerpressenautomation umfassen die Operationen eine Vielzahl einzelner Arbeitsschritte. Dazu gehören Tiefziehen, Stechen, Kräuseln, Biegen usw. Hochleistungspressen arbeiten bereits sehr schnell. Dennoch ist es möglich durch die Automation der Presse noch effizienter produzieren zu können.
 


Bei der Automation einer Presse kann die Produktivität bis zum Vierfachen des Produktionsniveaus einer unautomatisierten Presse erhöht werden.
 


Es sind verschiedene Parameter zu beachten bei der Planung der Pressenautomation.
Wichtig ist es eine stetige Zufuhr des Materials zu gewährleisten. Bei der Durchführung automatisierter Operationen mit Hilfe einer Kraftpresse erfolgt die Zuführung des Materials nicht in gerade Weiser sondern über eine Schleife, die kreisförmig ist.
Diese wird entweder im Rollenformat oder im Cradle-Wound-Format eingebaut. Die Wahl des Formats wird durch die Materialstärke beeinflusst. Dünnere Stärken lassen das Rollenformat zu. Dickere Materialstärken erfordern das Cradle-Wound-Format.
 


Durch das mechanische Entfernen der Restwirkung der aufgerollten Anordnung wird das gewalzte Blech ausgerichtet. Intermittierend erfolgt die Zuführung bei Einzug des Blattes in den automatisierten Prozess.
 


Zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Fütterung gilt es die Ausrichtungen der Zuführungen zu beachten. Sie sollten 100%ig eingehalten werden, da es andernfalls zu übermäßigem Ausschuss durch Fehler bei hergestellten Teilen und damit Produktionsausfall führen kann.
 


Eine Pressenautomation sollte neben dem Prozess der Zuführung über einen automatisierten Prozess des Auswerfens der gefertigten Teile verfügen, um diese wieder aus dem System entfernen zu können, ohne zusätzliche Arbeitskräfte aufwenden zu müssen.
 


Eine Presse zu automatisieren ist ein anspruchsvolles Unterfangen, das das Bedenken vieler Parameter erfordert. Neben den allgemeinen Herstellungsprozessen ist es unabdingbar Sicherheitsvorkehrungen in der Pressenautomation einzubauen, die dafür sorgen, dass der Prozess stoppt, sobald eine gefährliche Situation auftritt und über ein visuelles oder akustisches Signal Mitarbeitern signalisiert, dass etwas nicht in Ordnung ist, damit diese den Fehler schnellstmöglich beheben können.
Außerdem ist es sinnvoll rote "Not-Aus-Schalter" an verschiedenen Teilen der Produktionslinie zu installieren, die entweder die gesamte Presse zum Stillstand bringen oder lediglich den Bereich anhalten, insofern dies in der Produktion überhaupt möglich ist.
 


Die Mitarbeiter sind der kontrollierende Faktor bei einer automatisierten Produktionslinie und greifen ein bei entstehenden Produktionsfehlern, warten die Maschinen oder können nun zur Qualitätskontrolle überstellt werden, statt an der Maschine mitarbeiten zu müssen.

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